ALEXANDRA LEYKAUF

Kreise (en)

The work consists of a photogram and a two-part slide projection. For the projection 80 black cardboard circles, subsequently increasing in diameter, were photographed with b / w negative film. The negatives were doubled, put into slide frames and projected onto the photogram with two projectors, one of which emits red, the other one green light. 
On the b / w negatives the black circles appear as transparent openings through which the red, respectively green light transgresses onto the photogram. Since the projectors do not run synchronously, and because mixed red and green light produces white light, a white circle is visible on the photogram surrounded by either a red or a green circle. 
The photogram is a multiple-exposure of the cardboard circles used for the slides. It shows a small white center and rings in darkening shades of grey towards the black margins of the paper.
A movement in time, as it is produced by the projection, is condensed into one image on the photogram.

Kreise (de)

Kreise besteht aus einem Fotogramm und einer zweiteiligen Diaprojektion.
Für die Projektion wurden 80 grösser werdende schwarze Pappkreise mit s/w Negativfilm fotografiert. Verdoppelt werden die Negative mit zwei Projektoren, von denen der eine rotes und der andere grünes Licht aussendet, auf das Fotogramm projiziert.
Auf den s/w Negativen erscheinen die schwarzen Kreise als transparente, beziehungsweise rote und grüne Aussparungen.
Da die Projektoren nicht synchron laufen, und da rotes und grünes Licht gemischt weißes Licht ergibt, zeichnet sich auf dem Fotogramm jeweils ein weißer Kreis umgeben von einem roten oder grünen Kreis ab.Das Fotogramm besteht aus einer Mehrfachbelichtung der fotografierten Kreise.
In ihm verdichtet sich das für die in der Zeit verlaufende Projektion verwendete Material zu einem Bild.

Platonische Körper (de)

Für die Serie wurden Gussformen der fünf platonischen Körper erstellt und mit einem Diapositivfilm fotografiert. Die Diapositive wurden daraufhin auf Fotopapier belichtet, wodurch sich auf dem Abzug das invertierte Bild der Formen ergibt.
Gussformen haben üblicherweise keine skulpturale Präsenz. Sie sind das Bindeglied zwischen Objekt und Reproduktion dieses Objekts und werden, sobald sie ihre Funktion erfüllt haben, weggeworfen. Als Negativabdruck eines Gegenstandes zeigt die Form dessen Absenz als Hohlraum. Beim Betrachten eines fotografischen Abbildes dieses Hohlraumes kehrt sich dieser zur Illusion einer positiven Form. Die Fotografie erweckt also den Abdruck eines Gegenstandes zu neuem Leben indem sie ihn nach außen wendet, indem sie seine Umkehrung vortäuscht.  
Die fünf Gipsformen der platonischen Körper werden jeweils in zwei Fotografien gezeigt - ein Foto für jede Gusshälfte. Beide Fotos zusammen ergänzen sich zum Bild eines - abwesenden - Körpers.
Die Arbeiten setzen den bildhauerischen Reproduktionsprozess mit fotografischen Mitteln fort. Aus dem Diapositiv der Negativform entsteht schließlich ein Abzug, der, als Negativbild des Gipsnegativs, das positive Endprodukt verkörpert.
Eine Besonderheit der platonischen Körper ist es, dass all ihre einzelnen Flächen mit nur vier Farben gekennzeichnet werden können ohne dass jemals zwei Flächen mit der gleichen Farbe an einander grenzen. Das Ineinandergreifen von Negativ und Positiv wird durch die Einfärbung der einzelnen Flächen mit den vier Grundfarben Rot, Grün, Gelb, Blau als Komplementärkontrast gespiegelt. Während der weiße Gips in den Abzügen schwarz geworden ist, tauschen sich die Komplementärfarben nur aus - die Form des rot-grünen Oktaeders ist im Negativ noch stets rot-grün.